Windows "Blackcomb"

Seit dem Erscheinen von Windows XP in deutscher Version waren 14 Tage vergangen, da kamen aus "gutunterrichteten Quellen" die ersten Hinweise auf ein Projekt von Microsoft, daß als Nachfolger von Windows XP gehandelt wird : Windows NT 5.2 "Blackcomb" [benannt nach den Blackcomb-Mountains nördlich von Redmond (Firmensitz von Microsoft)].

In diesem neuen Betriebssystem, daß voraussichtlich im Jahre 2006 (angekündigt für 2003, aber schon verschoben) an die Öffentlichkeit gebracht werden soll, sind ehrgeizige Neuerungen seitens Microsoft eingearbeitet.

Aus den ersten Informationen ergibt sich folgendes Bild :

Der Anmeldebildschirm ist dem von XP nachempfunden, bietet aber zusätzlichen Raum für Mitteilungen an andere PC-Benutzer. Start-Menü und Desktop-Links sind out. Der Ausgangspunkt aller Aktivitäten ist eine frei konfigurierbare, ständig präsente Taskleiste am linken Bildschirmrand. Die Taskleiste ist - anders als das bisherige Windows-Startmenü - inhaltlich ausgerichtet : Der Anwender wählt also beispielsweise keine konkrete Anwendung, sondern vielmehr seine Datendatei. Daraufhin geschieht etwas, was Microsoft schon vor Jahren mit OLE und In-Place-Editing versprach - das System bietet ein zum inhaltlichen Kontext passendes Menü, welches ein stets einheitliches Erscheinungsbild zeigt, aber je nach Aufgabe die passende Software bereitstellt.

Aus den Aussagen des im Video (internes Microsoft-Video "Microsoft Windows Blackcomb Presentation") auftretenden Referenten geht weiter hervor, daß Blackcomb die volle .NET-Integration erhalten soll. So stellt das System beim Aufruf von Musikdaten nicht nur das passende Menü und die lokalen Dateien bereit, sondern erkundigt sich automatisch, ob der Anwender auch entsprechende Internet-Angebote nutzt. Wenn dies der Fall ist, stellt das System selbständig die Verbindung zu diesen Web-Seiten her. Auf Grund dieser nahtlosen Web-Integration sei im Idealfall zwischen lokalen Daten und Web-Inhalten nicht mehr zu unterscheiden.

Wir dürfen mit "Blackcomb" dann auch einen vollständig überarbeiteten neuen Kernel und die Integration von Datenbanktechnologien in das Betriebssystem erwarten.

Weiterentwicklungen von Wireless-LAN-, Peer-to-peer- und Remote-Computing-Technologien sollen Anwendern erlauben, jederzeit und allerorten mit mobilen Kleinstgeräten auf Heim- und Arbeitsplatzcomputer, Applikationen sowie persönliche Daten zuzugreifen. Mit entsprechenden Breitband-Internetzugängen wird es auch möglich sein, Funktionen von Datenbank- und Server-Betriebssystemen selbst in die Versionen für Privatnutzer zu integrieren.

Denkbar ist, daß in Zukunft der Kernel des Betriebssystems vollständig auf dem Server verbleibt. Beim Booten lädt jede Workstation für die Netzanmeldung dann einen einfachen Netzwerk/IP-Stack. Nach erfolgter Verbindung werden weitere Komponenten des Betriebssystems sowie angeforderte Anwendungen heruntergeladen - zum Beispiel Microsoft Office-Dot-Net.

(...und das wäre dann gleichzusetzen mit einer Maschine zum Gelddrucken, die in Redmond steht und betrieben wird mit Hilfe der "Energie" der vielen, von Microsoft abhängigen Nutzer...)

Die Schlüsseltechnologien von Blackcomb :

XML-basiertes .NET : Hauptziel von .NET ist es, das Aufsuchen von und Anmelden auf Websites so weit zu automatisieren, daß sich Web-Dienste wie lokale Daten nutzen lassen. In Windows XP sind bereits Vorboten enthalten :

Universal File System (UFS) : UFS ist nichts anderes als eine SQL-Datenbank (Codename "Yukon"). Diese bietet einfachere und zugleich weit komplexere Auswahlmöglichkeiten als herkömmliche Dateisysteme. Die Integration einer Microsoft-Datenbank in das Betriebssystem dürfte allerdings weitere kartellrechtliche Diskussionen auslösen.

Neue Netzwerkstrategie (noch ungewiß) : Das bislang Server-orientierte Netzkonzept von Windows soll künftig einem "Serverless Symbiotic Distributed File System" weichen. Inwieweit diese Peer-to-Peer-Strategie in Zusammenhang mit UFS steht, bleibt bislang unklar. Ziel ist ein sich selbst organisierendes Firmennetz, daß automatisch Daten in verschlüsselter Form auf anderen PCs speichert und somit das klassische Backup sowie die Server-Administration entbehrlich macht.

Wahrscheinlich gibt es im dritten oder vierten Quartal 2004 noch eine Zwischenstufe (zu vergleichen etwa mit dem Schritt von Windows 98 zu Windows 98 SE) von "XP" zu "Blackcomb" mit dem Codenamen " Longhorn" (benannt nach einem Pub am Mount Whistler nördlich von Redmond).

Konkretisierung 1 (Juni 2004) :

Konkretisierung 2 (Januar 2005) :

Konkretisierung 3 (Januar 2006) :

Konkretisierung 4 (Juni 2006) :

Die Weiterentwicklung geht zu dem System Windows 7, geplant für das Jahr 2009. Das Serverbetriebssystem kommt aus der Schiene Windows Server 2003 ---> Windows Server 2008

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